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Das Ukrainisch-Deutsche Wörterbuch (UDEW)

Das Ukrainisch-Deutsche Wörter­buch (UDEW), das auch in der gegen­läufigen Sprach­richtung, also als Ukrai­nisch-Deutsch-Ukrai­ni­sches Wörter­buch genutzt werden kann, liegt in mehreren Aus­gaben und Versionen vor. Neben der hier kostenlos be­reit­gestellten on­line-­Aus­gabe gibt es eine voll­umfäng­liche digitale Aus­gabe sowie drei gedruckte Aus­gaben, die allesamt über den Harras­sowitz Verlag erworben werden können. Es liegt auf der Hand, dass die Print­aus­gaben gegenüber den digitalen Werken vielerlei Be­schränkungen unter­liegen, weshalb sie in der Regel zusam­men mit einer Lizenz für die voll­umfäng­liche digitale Aus­gabe vertrieben werden. Bei dieser handelt es sich um eine App für Windows bzw. für eine Windows-Um­gebung, deren Ein­richtung möglich und die auch er­forder­lich ist, wenn die App auf einem Rechner mit einem anderen Be­triebs­system laufen soll.

Das als App auf Windows-Computern lokal in­stallier­bare UDEW ist für einen breiten Nutzer­kreis und primär für die Sprach­richtung Ukrai­nisch-Deutsch konzipiert. Es umfasst derzeit über 80.000 Einträge und wird kon­tinuier­lich ausgebaut und weiter­ent­wickelt. Die damit ein­her­gehenden Updates innerhalb einer Version (mit gleicher führender Nummer, momentan 12) werden allen Nutze­rinnen und Nutzern kostenlos zur Verfügung gestellt. Sobald ein Update erschienen ist, werden sie auto­matisch be­nach­richtigt.

Das Wörter­buch enthält jetzt schon den Großteil aller Wörter und Mehr­wort­bezeich­nungen, die in aktuellen, all­täg­lichen ukraini­schen Medien­texten gehäuft vor­kommen, darunter u. a. auch Eigen­namen von In­stitu­tionen, Organis­ationen etc., Orts­namen, eine Aus­wahl an Personen­namen und Phraseo­logismen und eine stetig wachsende Anzahl an Kollo­kationen, also Wort­fügungen und Wort­ver­bindungen zu Basis- bzw. Einzel­wort­ein­trägen sowie an Fach­termini. Das wesent­liche Kriterium für die Aufnahme von Lexik ins UDEW ist eine relevante Häufigkeit im zugrunde gelegten Korpus Leipzig Corpora Collection. Dataset bzw. im Frequenz­wörter­buch Quasthoff et al, Frequency Dictionary Ukrainian, Leipzig 2016, zu dem weitere Korpora und Quellen zur Veri­fizierung der Häufig­keits­angabe und zur syste­matischen Ergänzung der Lexik­aus­wahl aus­ge­wertet werden. Das UDEW spiegelt somit also den tat­säch­lich aktuell ver­wendeten Wort­schatz wider und be­inhal­tet auch Einträge, die nicht oder nicht sicher zur norma­tiven Lexik gehören, aber eben mit rele­vanter Häufig­keit in Medien­texten vorkommen.

Zu den im UDEW erfassten Stich­wörtern werden neben den jeweiligen grund­legenden gramma­tischen Angaben und deutschen Ent­sprechungen ggf. stilistische und andere relevante Charakte­ristika vermerkt, es wird auf phonetische, ortho­grafische und lexikalische Varianten sowie auf Synonyme und Antonyme und dgl. verwiesen, sowie auf weitere Be­sonder­heiten, so z. B. auf den regionalen oder nicht normativen Charakter sowie auf die Herkunft von Wörtern und Ausdrücken. In der Regel gibt es zu allen Einträgen eine russische Ent­sprechung als Link in das ebenfalls im Harrass­owitz Verlag er­schienene „Russisch-Deutsche Uni­versal­wörter­­buch” (RUW). Wird diese Angabe als störend emp­funden, kann sie generell aus­ge­blendet werden.

Im Weiteren werden zu allen Wörtern, die Deklinations- bzw. Kon­jugations­formen aufweisen, jeweils alle in den Korpora auf­tretenden relevanten Formen explizit ange­geben. Es werden also durchaus auch Formen – in der Regel sind das Endungs­varianten – gezeigt, die nicht unbedingt der ukraini­schen Grammatik­norm ent­sprechen, jedoch in relevanter Häufig­keit im Sprach­gebrauch vorkommen. Das UDEW ist somit kein norma­tives Wörter­buch. Dennoch bietet es sich eben aufgrund der expliziten Formen­angabe auch für das Erlernen der ukraini­schen Sprache an, wofür ggf. auch der Link ins RUW und der Vergleich mit dem Russi­schen nützlich sein kann.

Das Abrufen deutscher Be­deutungen für ukrai­nische Wörter oder auch Mehr­wort­bezeich­nungen erfolgt zum einen durch manuelle Eingabe der fraglichen Wort­formen, wofür das UDEW optional mehrere komfor­table kyrillische Tastatur­bele­gungen be­reit­stellt, die selbst­ver­ständ­lich alle spezifisch ukraini­schen Zeichen umfassen und im Übrigen auch außerhalb des UDEW genutzt werden können. Zum anderen steht dafür ein Tool zur Inter­linear­über­setzung bereit, dessen Nutzung sich empfiehlt, wenn man ganze Texte mit zum Teil un­be­kannter Lexik lesen möchte. Die Texte müssen natürlich digital vorliegen. Dann können sie einfach per Copy & Paste in das Fenster des Tools eingefügt werden, und wenn man dort den Cursor über ein Wort oder eine Wort­fügung bewegt, wird die jeweilige deutsche Bedeu­tung ein­ge­blendet bzw. werden die jeweils mög­lichen deutschen Ent­sprechungen angezeigt.